"Hast Du das Bild bearbeitet?"

September 04, 2015  •  Kommentar schreiben

Das ist eine Frage, die mir häufig gestellt wird. Ich bin dann immer im Zweifel, was ich antworten soll, denn es gibt zwei Antworten: Ja und Nein!

Wer sich mit digitaler Fotografie etwas näher befasst, wird wissen, dass bei der Aufnahme eines Bildes eine Fülle von elektronischen Informationen auf dem Chip der Kamera gespeichert wird. Das sind zunächst mal Rohdaten, die z.B. über Helligkeit, Farben, etc. Auskunft geben. Bei modernen digitalen Spiegelreflexkameras gibt es hierzu die Möglichkeit, im sogenannten RAW-Format zu fotografieren, in dem eben diese Daten zunächst mal "unkommentiert" auf dem Chip gespeichert werden. Für Mitglieder der analogen Generation war das in der vordigitalen Welt noch das Negativ auf dem Kleinbildfilm. Das Negativ wurde dann im Labor oder auch persönlich "entwickelt", d.h., es wurde ein Abzug erstellt, der abhängig von dem verwendeten Fotopapier und vor allem von den persönlichen Vorlieben des Entwicklers (Dauer der Ausbelichtung, Farbgebung etc.) sehr unterschiedlich ausfallen konnte. Wer früher ein Abzug nachbestellt hat, wird das noch kennen, wenn Unterschiede zwischen den Abzügen des gleichen Bildes auftraten.

Vergleichbar ist das nun in der digitalen Fotografie. In vielen Kameras sind für die "Entwicklung" bereits Bearbeitungsprogramme installiert, die diese Rohdaten über ein Standardprogram laufen lassen, die im Ergebnis dem Geschmck und den Erwartungen des typischen Betrachters entsprechen. Meist werden dann Bilder im jpeg-Format geliefert. Das ist auch in Ordnung, hat aber auch in Hinsicht auf die Qualität Grenzen. Auch die Bilder, die im Display der Kamera nach der Aufnahme des Fotos zu sehen sind, sind bereits über ein solches Programm gelaufen.

An dieser Stelle komme ich nun auf die Ausgangsfrage zurück; "Hast Du das Bild bearbeitet?"

Ich könnte nun mit "Nein" antworten, wenn ich im jpeg-Format fotografiere, denn nicht ich, sondern die Software meiner Kamera hat das bereits für mich übernommen und belasse die Bilder so, wie sie die Kamera mir liefert.

Ich könnte mit "Ja" antworten, wenn ich im RAW-Format aufnehme und die Bilder hinterher in einem entsprechenden Programm selbst bearbeite statt es dem Standardprogramm der Kamera zu überlassen.

Ich könnte aber auch mit "Nein" antworten, weil ich es persönlich lieber als "Entwickeln" statt "Bearbeiten" beschreiben würde. Ich habe nämlcih den Eindruck, dass dem Begriff "Bearbeiten" oft ein negativer Beigeschmack anhaftet. Das "Entwickeln" hingegen war immer eine Selbstverständlichkeit.

Persönlich bevorzuge ich die letztgenannte Variante. Was dann manchmal zum Einwand führt "das sah in echt aber anders aus".

Zu diesem schönen Thema komme ich dann ein andermal.

 


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